Häufige Fragen

Wie groß ist das Potential von Solaranlagen?

In Österreich will die Bundesregierung bis 2030 den gesamten Stromverbrauch mit erneuerbaren Energiequellen abdecken. Schon jetzt werden ca. 79% des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen, wobei Strom aus Wasserkraft den Großteil abdeckt. Der Beitrag der Photovoltaik zur heimischen Stromerzeugung ist mit 4-5 % noch überschaubar, soll aber bis 2030 rasant steigen. Insgesamt sollen in den kommenden Jahren über 10 Gigawatt Leistung installiert werden. Um diese Ziele zu erreichen, müssen so viele Dachflächen wie möglich genutzt werden.

Mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) soll das verwirklicht werden.

Welche Dachflächen eignen sich für Photovoltaikanlagen?

Grundsätzlich sind alle Dächer geeignet, die nicht dauerhaft beschattet sind. Wichtig ist, dass in den nächsten 10-15 Jahren keine Dachsanierung ansteht, denn die Lebenszeit der Module und der Aluminiumunterkonstruktion ist  auf 25-30 Jahre ausgelegt. Oft gehen Hausbesitzer davon aus, dass nur südseitig ausgerichtete Dachflächen für Photovoltaik geeignet sind. Das stimmt nicht. Dachflächen mit Ost-West-Ausrichtung haben ein sehr interessantes Erzeugungsprofil.

Damit erreicht man bereits früher am Tag Erträge, glättet die Spitze zur Mittagszeit und profitiert auch noch am Abend länger von der Sonne. Besonders interessant ist das für die Eigenversorgung. Zudem kann das auch für die Vermarktung interessant sein, da die Preise an der Börse dann am höchsten sind, wenn die Sonnenkraft geringer ist, also morgens und abends.

Ist es sinnvoll, Strom aus Photovoltaik nur für den Eigengebrauch zu nutzen?

Reine Nulleinspeiseanlagen sind selten, und meist nur dann sinnvoll, wenn kein Netz zur Verfügung steht (z. B. auf einer Alm) oder keine Leistung mehr am Netzabschnitt eingespeist werden kann. In Österreich gibt es hingegen viele Überschussanlagen oder Volleinspeiser: Der nicht selbst verbrauchte Strom wird dabei ins Netz eingespeist und derzeit lukrativ vergütet. Eine Speicherung wäre möglich, steigert aber die Stromkosten. Die Speicherkosten liegen aktuell bei rund 10 Cent/kWh, hinzu kommen die Stromgestehungskosten einer PV-Anlage von 3 bis 8 Cent/kWh. Ob ein Stromspeicher sinnvoll ist, hängt maßgeblich von der Differenz zwischen den Strombezugskosten, den Stromeinspeisetarifen und der Speicherauslastung über das Jahr ab. In vielen Fällen und vor allem bei hohem Stromverbräuchen rechnet sich ein Speicher bereits heute. Informationen zur Förderung von Speicheranlagen finden Sie online unter www.eag-abwicklungsstelle.at.

Wie groß sollte die Photovoltaikanlage am Dach geplant sein?

Die begrenzenden Faktoren sind die Dachfläche, die Einspeisemöglichkeit in das Netz und natürlich die Investitionskosten. Oft kann am Netzabschnitt nur eine begrenzte Leistung eingespeist werden. In Österreich werden oft Überschussanlagen mit einer Leistung von 10 bis 50 kWp gebaut. Das liegt daran, dass die spezifischen Kosten pro kWp mit der Anlagengröße stark abnehmen.

Je größer die Anlage ist, desto wesentlicher werden steuerliche Themen. In Österreich sind zum  Beispiel Anlagen bis zu einer Modulleistung von 25 kWp und einer jährlichen Einspeisung bis 12.500 kWh von der Einkommensteuer befreit. Für 1 kW müssen 5 bis 6 m² Dachfläche gerechnet werden. Die Kosten der Investition in eine PV-Anlage können je nach Dacheindeckung sehr unterschiedlich sein und hängen nicht zuletzt auch von den Kosten des Netzanschlusses und der Elektroinstallationen ab.

Wie weiß man, ob in diesem Abschnitt Strom eingespeist werden kann?

Eine Meldung an den Netzbetreiber (z. B. Wiener Netze, EVN Netz NÖ) ist der erste Schritt. Häufig tritt das Problem auf, dass im Netzabschnitt vor Ort die Kapazität für hohe Neueinspeisungen nicht ausreicht.

Je mehr PV-Anlagen gebaut werden, desto schwieriger wird die Situation, weshalb sich viele Haushalte bereits jetzt Ihren Netzzugang sichern, obwohl sie noch keinen Auftrag zur Errichtung einer PV-Anlage vergeben haben. In Niederösterreich ist eine Einspeisung bis maximal 30 kW (bzw. kVA) Wechselrichterleistung möglich. Es handelt sich dabei um eine Engpassleistung, sodass zum Beispiel eine 45 kWp PV-Anlage (Modulleistung) trotzdem problemlos möglich ist. Erst nach Erhalt des Netzzugangsvertragsangebots der Netzbetreiber hat man Sicherheit über die beantragte Engpassleistung für die Einspeisung.
Für größere Anlagen ab 30 kVA gelten eigene Bedingungen. Wir stehen gerne für weitere Infos zur Verfügung.

Wie hoch sind die Investitionskosten und gibt es dafür eine Förderung?

Privatpersonen:
Seit 01.01.2024 gilt eine Umsatzsteuerbefreiung für Photovoltaik-Anlagen. Diese Umsatzsteuerbefreiung gilt für die komplette Anlage inkl. Montage und Installationen. Der gemeinsame Kauf eines Speicher erlaubt ebenfalls die Umsatzsteuerbefreiung.
Eine alleinige Speichernachrüstung ist leider nicht von der Umsatzsteuer befreit. Dafür soll es ab 2025 wieder eine eigene Förderung geben.
Ausnahme Wien: In Wien gibt es eine eigene sehr lukrative Landesförderung, die mit der Umsatzsteuerbefreiung kombiniert werden kann. Kontaktieren Sie uns jederzeit für nähere Informationen.

Juristische Personen und Unternehmer:
In Österreich sieht das EAG einen einmaligen Investitionszuschuss für neue und erweiterte PV-Anlagen vor. Gefördert werden die ersten 1.000 kWp einer Anlage. Es gibt vier Förderkategorien je nach Anlagengröße. Die Förderungen in den Kategorien A und B sind fix und werden so lange vergeben, bis das Budget ausgeschöpft ist. Es gilt das sogenannte First-Come-First-Serve oder Windhund-Prinzip. In den anderen Kategorien C und D werden die eingereichten Förderanträge nach deren Förderbedarf gereiht. Das heißt, dass der maximale Fördersatz vom Anlagenbetreiber unterboten werden kann, sodass diese Anlage vorgereiht und damit berücksichtigt wird.
Die Förderungen für die PV-Anlage reichen von ca. 80 - 250 EUR pro kWp und für Speicher gelten 200 EUR/kWh als Richtwert.

Wie verkaufe ich Photovoltaikstrom in Österreich?

In Österreich sieht das EAG keine Fixtarife vor. PV-Anlagen bis 500 kWp haben die Möglichkeit, den in das öffentliche Netz eingespeisten Ökostrom zum Marktpreis durch die staatsnahe OeMAG vergütet zu bekommen. 

Daneben bietet auch diverse Energieversorger (Wien Energie, Verbund, EVN, Energie Steiermark, etc.) interessante Tarifmodelle an Modell an.


Jedes dieser Modelle hat seine Vor- und Nachteile. Grundsätzlich muss jede/r SonnenstromerzeugerIn den passenden Vergütungsweg selbst wählen.


Den monatlich aktuellen Marktpreis kann man unter  https://www.oem-ag.at/de/home/ abrufen.

Wie entwickelt sich der Strompreis?

Aktuell sind Tarife von 5-15 Cent/kWh möglich. Das hat in den vergangenen Jahren zu einer hohen Nachfrage nach PV-Anlagen geführt. Experten wagen stellenweise gewisse Prognosen. Die meisten gehen in den nächsten drei Jahren von Strompreisen auf höherem Niveau aus. Erst danach sei mit einer Entspannung zu rechnen. Allerdings sind genaue Einschätzungen aufgrund der geopolitischen Entwicklung sowie der ungewissen Wirtschaftsaussichten in Europa extrem schwierig. Eines scheint aber sicher zu sein: Wir sollten für die Zukunft mit deutlichen höheren Strompreisen kalkulieren. Für eine 15-20 kWp-Anlage mit hoher Eigenstromnutzung kann heute jedenfalls von einer Amortisationszeit von deutlich unter zehn Jahren ausgegangen werden, was einer Verzinsung von über 8% pro Jahr entspricht. Und nebenbei leistet man einen wertvollen Beitrag für die Umwelt und Gesellschaft.

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